Jahrestag

29. Februar – „Trostgründe für die Unglücklichen, die am 29sten Februar geboren sind“


 

Georg Christoph Lichtenberg, der Göttinger Gelehrte des 18. Jahrhunderts, veröffentlichte 1793 seine „Trostgründe für die unglücklichen, die am 29sten Februar geboren sind“: Der am 29sten Februar Geborne ist nicht gerade immer der einzige, der seinen Geburtstag an einem andern Monatstage feiern muß als dem, den ihm die gewöhnliche Methode anweist. Dieses gründet sich auf dem Umstand, daß das Jahr nicht numero rotundo aus 365 Tagen, sondern ungefähr aus 365 Tagen und 6 Stunden besteht. Man sieht hieraus, daß man seine Geburtsstunde, wodurch der Geburtstag bestimmt wird, jedes Jahr um 6 Stunden später feiern muß, so lange bis das Schaltjahr die Sache wieder ins Gleichgewicht bringt. Das gilt aber für alle Menschen. Auch derjenige, der wie Georg Christoph Lichtenberg am 1. Juli Geburtstag hat, müßte seinen wahren Geburtstag mal am 30. Juni, mal am 2. Juli feiern. Nur weiß er das meist nicht. Lichtenberg, schließt daher seine „Trostgründe“ mit der Erkenntnis: Der Unwissende glaubt, er irre, da er doch nicht irrt. Der an einem andern Tage Geborne, der ihn nach dem Datum feiert, irrt oft wirklich, allein es merkt es niemand.

Länge: 00:01:28 | O-Ton: nein | Farbe: s/w | Jahr: 2012

 

Stadt/Ort: Göttingen
Land: Deutschland
Personen: Lichtenberg, Georg Christoph
Historische Ereignisse:

 

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